Wärmepumpe
Heizungstausch: Umstieg auf die Wärmepumpe
Die Modernisierung des Heizsystems ist der Kern jeder Energiewende im Gebäudesektor. Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Wärmepumpe etabliert sich hier als Schlüsseltechnologie, da sie hocheffizient Umweltenergie nutzt und staatlich massiv gefördert wird.
Funktionsprinzip und Vorteile der Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung (Luft, Erdreich, Grundwasser) thermische Energie und hebt diese mithilfe von elektrischem Strom auf ein für Heizzwecke nutzbares Temperaturniveau. Aus einer Einheit Strom erzeugt sie drei bis fünf Einheiten Wärme, was sie extrem effizient macht.
- Hohe Effizienz & niedrige Betriebskosten: Reduziert die Heizkosten im Vergleich zu fossilen Systemen signifikant.
- Umweltfreundlich & zukunftssicher: Keine lokalen Emissionen. Mit Ökostrom oder eigener PV-Anlage heizen Sie CO₂-neutral.
- Unabhängigkeit: Verringert die Abhängigkeit von den volatilen Märkten für Öl und Gas.
- Komfort & Wertsteigerung: Moderne Geräte sind leise, wartungsarm und können im Sommer oft auch kühlen. Sie steigern den Wert der Immobilie.
- Maximale Förderung: Der Staat übernimmt bis zu 70 % der Investitionskosten.
Systeme im Vergleich
| System | Vorteile | Nachteile | Kosten (vor Förderung) |
|---|---|---|---|
| Luft-Wasser-WP | Günstigere Anschaffung, einfache und flexible Installation. | Geringere Effizienz bei tiefen Außentemperaturen, Geräuschentwicklung des Außengeräts. | 18.000 – 35.000 € |
| Sole-Wasser-WP (Erdwärme) | Höchste Effizienz durch konstante Erdtemperatur, sehr leise. | Hohe Installationskosten durch Tiefenbohrung oder Flächenkollektoren, genehmigungspflichtig. | 28.000 – 45.000 € |
| Wasser-Wasser-WP | Höchste Jahresarbeitszahl (JAZ) durch konstante Grundwassertemperatur. | Hohe Anforderungen an Wasserqualität, aufwendige Brunnenbohrung, streng genehmigungspflichtig. | ab 30.000 € |
Technische Voraussetzungen und Planung
Eine sorgfältige Planung durch einen Experten ist unerlässlich für einen effizienten Betrieb.
- Gebäude-Energie-Check: Ist mein Haus "ready" für eine Wärmepumpe? Entscheidend ist die benötigte Vorlauftemperatur. Gut gedämmte Häuser mit Flächenheizungen (z.B. Fußbodenheizung) sind ideal. Aber auch in teilsanierten Altbauten können moderne Wärmepumpen mit größeren Heizkörpern effizient arbeiten.
- Heizlastberechnung: Diese Berechnung ist Pflicht für die Förderung und ermittelt die exakt benötigte Leistung der Wärmepumpe. Eine Über- oder Unterdimensionierung führt zu Ineffizienz und hohen Kosten.
- Elektrischer Anschluss: Der Zählerschrank muss den technischen Anschlussregeln (TAR) des Netzbetreibers entsprechen und oft für den Starkstromanschluss der Wärmepumpe ertüchtigt werden.
Förderkulisse für den Heizungstausch (BEG)
Der Staat bezuschusst den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme massiv:
- 30 % Grundförderung für jede förderfähige Wärmepumpe.
- +20 % Klimageschwindigkeits-Bonus für den frühzeitigen Austausch einer funktionstüchtigen fossilen Heizung (bis Ende 2028).
- +30 % Einkommensbonus für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen unter 40.000 €.
- +5 % Effizienz-Bonus für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel oder besonders effizienter Wärmequelle (Erde, Wasser).
Die Boni sind kumulierbar bis zu einem Höchstsatz von 70 %. Die förderfähigen Kosten sind auf 30.000 € für die erste Wohneinheit gedeckelt, was einem maximalen Zuschuss von 21.000 € entspricht. Wir als Energieberater stellen die für Sie optimale Förderkonstellation sicher.