Eine Person, die einen Hausschlüssel entgegennimmt.
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Immobilie gekauft oder geerbt? Diese 3 Sanierungspflichten müssen Sie kennen

05. November 2024

Mit dem Erwerb einer Immobilie durch Kauf, Erbschaft oder Schenkung gehen gesetzliche Verpflichtungen einher. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nimmt neue Eigentümer von Bestandsgebäuden in die Pflicht, energetische Mindeststandards zu erfüllen. Wir fassen die drei wichtigsten Nachrüstpflichten zusammen, für deren Umsetzung Sie eine Frist von zwei Jahren haben.

Pflicht 1: Austausch veralteter Heizkessel

Das GEG schreibt vor, dass Öl- und Gasheizungen, die als Konstanttemperaturkessel arbeiten und älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Moderne Niedertemperatur- und Brennwertkessel sind von dieser Pflicht ausgenommen.

Ausnahme: Haben Sie das Ein- oder Zweifamilienhaus schon vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt, greift diese Pflicht für Sie nicht. Sie wird erst für den nächsten Käufer relevant.

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Pflicht 2: Dämmung der obersten Geschossdecke

Ein ungedämmter Dachboden führt zu hohen Wärmeverlusten. Das GEG fordert daher eine Dämmung der obersten Geschossdecke, also des Bodens Ihres unbeheizten Dachbodens.

  • Anforderung: Die Decke muss so gedämmt werden, dass ein Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,24 W/(m²·K) nicht überschritten wird.
  • Alternative: Die Pflicht entfällt, wenn das Dach selbst bereits diesen Dämmstandard erfüllt.

Unser Tipp: Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist eine der wirtschaftlichsten Sanierungsmaßnahmen überhaupt, oft schnell umgesetzt und mit sofortiger Wirkung.

Pflicht 3: Dämmung von Rohrleitungen

Eine oft übersehene, aber effektive Maßnahme ist die Dämmung von freiliegenden Heizungs- und Warmwasserrohren in unbeheizten Räumen (z.B. Keller). Das GEG schreibt vor, diese Leitungen nachträglich zu isolieren, um Wärmeverluste zu minimieren.

Warum ein Energieberater jetzt wichtig ist

Ein zertifizierter Energieberater hilft Ihnen dabei, die Pflichten zu verstehen, einen sinnvollen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu erstellen und die passenden Fördermittel zu sichern. So erfüllen Sie nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, sondern investieren auch wirtschaftlich sinnvoll in die Zukunft Ihrer Immobilie.